Freitag, 4. September 2015

Nähen? Ich doch nicht!

Genau das dachte ich lange Zeit - was vielleicht auch ein bisschen mit meiner alten Nähmaschine, irgendein Billigteil von Aldi, Lidl oder so, zusammenhing. Die hat zwar zwei Lagen Stoff irgendwie aneinander genäht, aber wirklich schön sah es nicht aus. Außerdem riss dauernd irgendwo der Faden. Kurzum, so richtig warm wurde ich mit dem Maschinchen lange Zeit nicht: "Da näh ich doch noch lieber per Hand!"
Genau das habe ich dann auch gemacht, als ich der Meinung war, unsere Große bräuchte ein süßes Mittelalter-Kleidchen.
Also: zum allerersten Mal ein Schnittmuster gekauft (von Burda) und direkt so ziemlich alles daran geändert, weil es nicht passte. Burda fällt aber zumindest bei Kinderschnitten auch echt total weit und groß aus! Immerhin lassen sich von Hand genähte Sachen leichter wieder auftrennen...
Nach ein paar Korrekturen sah das dann aber wirklich ganz niedlich aus, sogar eine Stickerei auf dem Kragen kam dazu.
 
Und dann entdeckte ich im Stoffladen einen Aushang für einen Nähkurs speziell für Kinderkleidung... Ein Warnhinweis auf die Suchtgefahr des Nähens war nicht dabei, also meldete ich mich an, mit dem Gedanken, dann mal EIN Kleidungsstück für's Töchterchen zu nähen. Das erste dort genähte Jäckchen hat sie leider nie getragen, das war damals viel zu weit, und jetzt ist es auch schon zu kurz (und da es gefüttert ist, ist es auch schwierig zu ändern - bzw. ich bin zu faul dazu).



Also "musste" ich ja weitermachen, bis zumindest einmal ein tragbares Kleidungsstück entstehen würde. Der nächste Versuch war ein Kleidchen aus der Sommer-Ottobre 2014, und das passte dann schon ganz gut und wurde gleich nochmal mit passendem Hut genäht.




Mittlerweile hatte ich auch die Angst vor meiner eigenen Nähmaschine so weit überwunden, dass jetzt auch zuhause mal was fertig genäht werden konnte, wobei mir da aber de Unterschied zu den Maschinen im Kurs doch deutlich auffiel.
So langsam entdeckte ich immer mehr schöne Schnittmuster, und spätestens seit ich dann irgendwann über Schnabelinas Seite und noch ein paar andere Freebooks gestolpert bin, war ich endgültig mit dem Nähvirus infiziert.
Meine Mutter, die es trotz vieler Versuche nie geschafft hatte mich zum Stricken zu bringen, freute sich, dass ich jetzt doch ein bisschen handarbeitliches Geschick zeigte, und hatte dann eine ganz tolle - und sehr großzügige - Idee: Zur Geburt vom zweiten Töchterlein bekam ich eine neue Nähmaschine, die außerdem noch ein Stickmodul hat, eine Brother Innovis 955. Einige Monate später kam dann auch noch das Digitalisierungsprogramm Embird dazu und inzwischen rattert eigentlich jeden Abend, wenn die Kinder im Bett sind, die Näh- oder Stickmaschine.
Und Oberteile für die Mädels kaufe ich inzwischen gar nicht mehr...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen