Montag, 28. September 2015

Kindergeburtstag


Jetzt ist unser kleines Mausemädchen doch tatsächlich schon ein Jahr alt! Wahnsinn!
Natürlich gab's ein Geburtstagsshirt mit einer schön großen "1" darauf appliziert.


Der Schnitt ist eine Bethioua, den Schnitt finde ich einfach toll. Nur, dass es ihn erst ab Größe 86 gibt, mein Mini-Mäuschen aber gerade mal 74 trägt, also musste ich ihn erst mal runtergradieren. Das geht aber bei Mehrgrößen-Schnitten recht einfach, und da es gut passt, hat es offenbar geklappt.
Der Geburtstag war ein rundherum schöner Tag!



Vormittags hab ich es endlich mal geschafft, ihr vernünftige Schuhe und eine Matschhose zu kaufen (Hosen nähe ich irgendwie nicht so richtig gern), sie läuft ja nun doch schon seit einigen Wochen, so dass wir nachmittags mit den Besuchskindern auch schön im Garten spielen konnten. Das Wetter war zum Glück für Ende September in Norddeutschland noch so richtig klasse. 3 Kinder in ihrem Alter hatten wir zu Besuch, zusammen mit unseren beiden war da ganz schön was los. Später haben die Kids dann noch alle das neue Bällebad geentert (und die 250 Bälle im ganzen Raum verteilt ;-) ) und hatten Spaß satt!


Mini-Mäuschen war die ganze Zeit richtig gut gelaunt, war abends so platt wie eine kleine Flunder und ist SOFORT eingeschlafen. Die Große war zwar genauso platt, aber noch völlig aufgekratzt. Vor allem wollte sie die ganze Zeit wieder ins Bällebad (zum Glück hatten wir das wohlweislich vorübergehend in unser Schlafzimmer gestellt, damit sie nicht bei der Kleinen reinmarschiert und dort das Licht anknipst…). Inzwischen hat aber auch bei ihr die Müdigkeit gesiegt. Und lange halten wir Großen heute auch nicht mehr durch - so ein Kindergeburtstag schlaucht ganz schön!

Samstag, 26. September 2015

Blut, Schweiß und ein paar Flüche - aber es hat sich gelohnt



Endlich! Der Känguru-Pulli ist fertig!


Nach vielen Versuchen und Fehlschlägen, einigen Änderungen, Rumprobieren und wieder Ändern hab ich es jetzt endlich geschafft, das Känguru mit Baby im Beutel so zu digitalisieren, dass es sogar mit meinem kleinen Rahmen funktioniert (mit großem Rahmen wäre es etwas einfacher gewesen, aber ging halt nicht, und außerdem: einfach ist ja langweilig…).

Der Pulli selbst hat jetzt auch noch Ohren an der Kapuze, und nun sieht meine Große selber wie ein kleines Känguru aus. So rumhüpfen tut sie auch :D

Auf dem Rücken ist ein Känguru von hinten drauf, und beim Schwanz hab ich es dann doch nochmal mit dem freihändigen Applizieren versucht (allerdings diesmal nur die letzten paar Zentimeter der Schwanzspitze), und siehe da, das klappt ja doch. Stickvlies drunter lassen kann ganz hilfreich sein…

Die Große war jedenfalls heute Morgen hellauf begeistert von ihrem neuen Pulli.

Die Stickdatei für das Känguru gibt es in verschiedenen Versionen hier.

Und wer jetzt meint der Titel sei übertrieben, der irrt:
Schweiß und Flüche gab's während der Digitalisierung oft genug (Wer jemals länger an so einem Projekt rumgetüftelt hat, der kennt das) und bei der LETZTEN Naht (Murphy lässt grüßen, immer gerade dann, wenn man denkt, es gleich geschafft zu haben) ist mir dann noch die Nadel zerbrochen - und zwar so schwungvoll, dass es mir die abgebrochene Spitze in die Fingerkuppe gehauen hat! 
Nicht wirklich dramatisch, aber trotzdem: WTF??? Das ist mir bisher echt noch nie passiert, und zerbrochene Nadeln hatte ich schon einige. Ich versteh es echt nicht! Erstens: Das waren nicht ungewöhnlich viele Stofflagen, sondern eine ganz normale Absteppung entlang des Bündchens. Standard eigentlich. Stecknadeln waren auch weit und breit keine mehr im Stoff. Wieso zerlegt es da die Nadel? Und dann auch noch zweitens mit so viel Schwung? Abgesehen von der Nadelspitze im Finger ist mir auch noch ein Splitter um die Ohren geflogen, da stellte sich aber - nach einer ersten panischen Suche (Kinder!) - heraus, dass wohl nur noch ca. 1 mm² außen von der Nadel abgesplittert war, da hab ich dann nicht weiter gesucht, sondern es direkt dem Staubsauger überlassen.
Und dann muss ich demnächst mal wieder zum Stoffladen meines Vertrauens (mal wieder einen Grund :D ) und neue Nadeln holen, jetzt hab ich nämlich eine Packung durch…

Da der Grundschnitt der Pullis ein JaWePu ist, verlinke ich ihn bei Schnabelina.

Freitag, 25. September 2015

Spielschiff Teil 3 - Der Ausbau



Unser Schiff hatte nun den zweiten Winter, diesmal ohne größere  Probleme, überstanden und unsere Große kam auch langsam in das Alter, sich dafür zu interessieren.
Schon recht früh, noch während des Winters, wurde ein Mast und ein Ladebaum eingebaut, schon allein, weil es die Abdeckung deutlich einfacher machte. Vorher stand ein Holzgestell im Schiff, das die Plane hochhalten sollte, nun konnte man direkt den Baum dafür benutzen. Fahnenmasten gibt es für die üblichen Spieltürme zu kaufen, bei uns sind zwei davon so aneinander gebaut, dass man den zweiten tatsächlich als Ladebaum nutzen kann. Die Ladung und die entsprechenden Verholeinrichtungen kamen aber erst etwas später.
Was bei den Mädels sehr schnell beliebt war, war das Steuerrad (das knattert auch noch richtig schön, wenn man es dreht) und bei der Großen auch das Fernrohr (auch wenn es nur Plexiglas und keine Linsen drin hat).
Geplant war, bis zur Taufe unserer Kleinen Ende Juli das Schiff auf dem Fundament - bzw. dem Kiesbett, wie wir inzwischen entschieden hatten - im Garten stehen zu haben, denn da würden unter anderen auch zwei vierjährige Besuchskinder ihren Spaß haben können. Kurzfristig beschlossen wir aber schon am zweiten Geburtstag unserer Großen, Anfang Juli, das Schiff in den Garten zu holen. Über Gras und in der Sonne spielt es sich halt doch besser als in der Einfahrt und im Schatten, und da es sowieso noch auf Holzböcken stand, wäre auch nasses Gras kein großes Problem geworden (nicht, dass es diesen Sommer mal ernsthaft nass geworden wäre…). Zusammen mit dem Vater eines Gastkindes wurde das Schiff also schon mal auf seine endgültige Position geschoben (auch wenn es natürlich ein paar Tage später nochmal kurz zur Seite versetzt werden musste, um das Kiesbett zu machen). So konnten an diesem Tag die fünf anwesenden Kinder schon schön mit dem Schiff spielen und waren allesamt begeistert.
Noch hatten wir aber keine Gangway, mussten die Kinder also immer rein und raus heben. Inzwischen ist dieses Problem aber auch gelöst: Mit einer Alu-Leiter, auf die Planken wie aus dem Boden des Schiffes geschraubt wurden. Stabil, leicht und sieht ganz gut aus. Langfristig würde ich ja noch ganz gerne ein Geländer dran sehen, aber das ist nicht ganz so einfach anzubringen, also muss man halt noch etwas mehr aufpassen, wenn die Kinder da rumturnen.
So sieht das ganze jetzt aus: mit Mast, Ladung, Fahne Steuerrad, Fernrohr, Gangway und Kiesbett drunter
Der Ladebaum ist jetzt auch mit Verholeinrichtungen und einer Kiste "Ladung" (wofür leere Milchpulverdosen nicht alles gut sind) ausgestattet, allerdings haben da bisher eher ältere Besuchskinder Spaß daran. Unsere Kleine kann noch gar nicht damit umgehen, die Große könnte es zwar theoretisch, aber bei ihr weiß man nie, ob sie nicht plötzlich das Seil loslässt und der Baum kracht ihrer kleinen Schwester auf den Kopf. Deshalb darf sie bisher nur das Seil für die Kiste bedienen, den Baum bediene ich (für das Foto oben ist das Seil festgeknotet)  - und kann so dafür sorgen, dass die Kiste auch nicht gerade über kleinen Kindern und sonstigen zerbrechlichen Dingen schwebt. 




Meistens ist aber sowieso das Steuerrad oder das Seil um die Fahne hoch und runter zu holen viel spannender und dann wird der Baum einfach so weit runtergelassen, dass er neben dem Schiff im Gras liegt - was liegt, kann nicht fallen. Früher oder später wird das Ding für die Kinder aber bestimmt das größte Highlight am Schiff.

Donnerstag, 24. September 2015

Ein Jumpsuit und das An- und Ausziehen

Unsere Große schläft seit einigen Wochen nicht mehr im Schlafsack, sondern mit Bettdecke "wie ein großes Mädchen". Da musste natürlich auch ein besonders schöner Schlafanzug her, und das wurde ein Jumpsuit von Schnabelina.


Ursprünglich hatte ich ihn in Größe 98 zugeschnitten, da sie schon sehr lange 92 trägt und die ersten Sachen da langsam zu klein werden, aber das war dann doch noch zu groß. Da ich dann sowieso an allen Ecken und Enden kürzen musste, hab ich ihn am Bauch überlappen lassen und das Oberteil von außen auf die Hose genäht und dann ganz normal umgeschlagen und gesäumt. Nun sieht man zwar entlang das Bundes zwei Nähte,  aber dafür wirkt es gar nicht mehr wie ein Einteiler, da eben der untere Rand der Oberteils (etwa 2-3 cm breit) locker fällt. Mir gefällt das ganz gut, ich denke, das behalte ich so bei. der Reißverschluss endet unten zwischen den beiden Schichten und ist mit einem kleinen Stück Stoff eingefasst. 


Am Hals habe ich in das Bündchen einen Druckknopf eingesetzt, damit es auch wirklich rundum gut anliegt und nicht nachts der Reißverschluss aufgeht (könnte bei dem nämlich passieren, sobald man ihn oben etwas auseinander zieht).

Die große Maus liebt ihn sehr und da in Schanbelinas Blog schon einige Male die Frage aufkam, wie das denn mit dem selbstständig ausziehen und auf die Toilette gehen funktioniert: Ja, das klappt! Sogar bei einer gerade mal Zweijährigen! Und mitten in der Nacht! Die Geschichte dazu:

Unsere Mädels, vor allem die Große, sind eigentlich sehr unkompliziert ins Bett zu bringen. Zuerst wird zu viert im Elternbett gekuschelt, dabei liest Papa eine Gute-Nacht-Geschichte vor, Mama singt danach ein Schlaflied. Und während die Kleine in meinem Arm mit Fläschchen im Mund einschläft und dann in ihr Bettchen getragen wird, steht die Große auf, läuft vor Papa her in ihr Zimmer, krabbelt dort in ihr Bettchen, Papa singt nochmal ein (anderes) Schlaflied und geht dann raus (oder wird sogar von ihr rausgeschickt). Üblicherweise hört man danach bis zum nächsten morgen nichts mehr von ihr. Ganz, ganz selten ruft sie noch mal nach uns oder kommt einfach noch mal runter zu uns ins Wohnzimmer.
Nun hatte sie aber gestern Nachmittag einen kleinen Powernap gemacht (Mittagsschlaf wird seit einigen Wochen abgelehnt, dafür schläft man dann eben manchmal einfach so beim Kuscheln ein) und war deswegen nicht ganz so müde wie sonst um diese Zeit.
Außerdem ist sie gerade dabei trocken zu werden, und das beschäftigt sie natürlich sehr. Nachts braucht sie aber auf jeden Fall noch eine Windel. Gestern Abend also, beide Kinder waren im Bett (oder sollten es sein), hörte ich plötzlich von oben ein rumoren. Also hab ich mal nachgeschaut und meinen Augen nicht getraut: Madame stand splitterfasernackt im Badezimmer und schob gerade ihren Hocker ans Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Auf meine Frage, was sie denn da mache, kam: "Ich hatte eine Bäh-Windel!"
Ähhhm ja... was soll man da noch sagen?
Als erstes hab ich einen ängstlichen Blick in Richtung Klo geworfen und mal vorsichtig gefragt, wo die Windel denn nun ist (man weiß ja nie...), aber die hatte sie tatsächlich fein säuberlich zusammengerollt in den Windeleimer gesteckt (wenn auch noch nicht verschwinden lassen, aber den Mechanismus kennt sie einfach nicht). Und ja, die war wirklich schon recht nass. 
Ich war ganz schön beeindruckt!
Beim Anziehen hab ich ihr dann doch ein bisschen geholfen, spätestens mit dem zweiten Ärmel hat sie allein meistens noch Schwierigkeiten.

Den nächsten Knaller gab es dann kurz drauf: Sie wollte unbedingt noch mal mit runter kommen und hat dort auch noch eine Weile ruhig gespielt. Nach einer Weile fragten wir sie dann, ob sie nicht doch mal so langsam in Bettchen wolle. Sie: guckt von ihrem Spiel hoch, überlegt einen Moment und marschiert ohne ein Widerwort zur Tür. Ohne Widerworte so lange, bis mein Mann zusammen mit ihr raufgehen wollte. Nein, sie meinte, das könne sie jetzt alleine... Übers Babyphon hörten wir es dann auch in ihrem Bett rascheln, aber kurz drauf fiel ihr dann ein, dass sie bitte noch eine Milch haben wolle und sie stand wieder unten. Diesmal durfte Papa dann - mit Milchfläschchen - mit rauf und das hat sie dann gemütlich im Bett getrunken und danach war dann auch wirklich Ruhe.

Bis  4 Uhr nachts, da hatten wir (bei unserem sonst perfekt durchschlafenden Kind...) nochmal ein ähnliches Spiel mit dem Schlafanzug: Diesmal hatte sie die Windel noch an (oder schon wieder - heute morgen hab ich nämlich festgestellt, dass die Hinterseite vorne war, und DAS hab ich nicht so angezogen), den Schlafanzug aber auch wieder ausgezogen und stand im Flur. Ich gestehe, da hatte ich dann aber wenig Lust auf längere Töpfchenaktionen und hab sie zwar gelobt, aber trotzdem wieder eingepackt und diesmal mit in unser Bett gesteckt. Nachdem kurz vorher die Kleine 1,5 Stunden lang durchs Bett getobt ist, und ich gerade wieder eingeschlafen war als die Große dann auf dem Flur stand, wollte ich einfach nur schnell wieder ins Bett. Jaja, Mama kann alles, außer schlafen - manchmal ist da was dran!

Und gerade beim Tippen höre ich es hinter mir rascheln und stelle fest, dass ich vergessen habe, die Tür zum Nähzimmer zu schließen und die Kleine dort gerade Garnrollen ausräumt. Naja, besser als Nadeln. Familienchaos halt...

Sonntag, 20. September 2015

Komplizierte Stickerei!

Ich bastel gerade mal wieder an einer Stickdatei und überlege ernsthaft, irgendwann doch mal eine Stickmaschine mit größerem Rahmen hier einziehen zu lassen. Ja, ich weiß, ich bin verrückt, ist meine Näh-Stick-Kombimaschine doch gerade mal ein Jahr alt. Aber die hat halt nur einen 10*10-Rahmen, bzw maximal 10*17 mit Versatzrahmen, und man stolpert doch häufig über schöne Stickdateien, die für den 13*18-Rahmen gedacht sind, und auch meine eigenen Entwürfe sind machmal so, dass sie im größeren Rahmen leichter bzw. oft auch schöner zu realisieren wären.
Aktuell habe ich aber die Idee, ein Känguru, aus dessen Beutel das Jungtier herausschaut, zu sticken - und das Jungtier soll als kleine ITH-Stickerei daherkommen. Damit das klappt, muss die Känguru-Mama aber eben ausreichend groß sein, sonst ist das Baby zu klein zum wenden. Mit einem 13*18-Rahmen wäre das schon ganz gut machbar, in meinem derzeitigen Entwurf ist das Tierchen 15 cm hoch und mit Schwanz knapp 13 cm breit. Das Jungtier ist zwar eine fürchterliche Fummelei, aber machbar.
Nun gut, ohne Schwanz passt es problemlos in den Versatzrahmen, also war die erste Idee, erst den Körper zu sticken und dann den Schwanz freihändig zu applizieren. (Für den Schwanz die Maschine neu anzusetzen, habe ich mich nicht getraut, da hätte ich doch niemals ganz exakt die richtige Position getroffen.)

Mhh, wie man sieht, ist freihändiges Applizieren nicht gerade meine Stärke, der Schwanz sieht grauenhaft aus. Aber man sieht hier schon mal, wie ich mir das ganze vorstelle.

Die zweite Idee war dann, den oberen Teil des Viechs ganz normal im kleinen Rahmen  zu sticken, den unteren Teil quer im Versatzrahmen und daraus eine Bauchtasche - die Dinger nenn ich sowieso immer Kängurubeutel :D - zu machen. Dann ist das passend Zusammensetzen schon mal relativ einfach.

Sieht ja schon mal ganz passabel aus, aber der Übergang mitten im Oberschenkel gefällt mir noch nicht so richtig. Da muss ich noch ne Lösung austüfteln...

Freitag, 18. September 2015

Im nächsten Sommer - Spielschiff Teil 2

Teil 1: hier

Der Winter verging, und das Schiff stand gut - und wie wir dachten auch trocken - beim Nachbarn. Im Sommer sollte unser Garten gemacht werden und dabei dann auch ein Fundament für das Schiff, denn sonst würde es diekt auf nassem Gras und Lehm doch schnell rotten.
Da der Gartenbauer leider extrem unzuverlässig war, verzögerte sich das alles, so das der Garten erst im Herbst fertig war. Immerhin hatten wir in der Zwischenzeit schon mal eine gepflasterte Einfahrt, so dass das Schiff zu uns umziehen konnte. Das ging mit der Hilfe eines Kollegen und zwei Rollbettern tatsächlich ganz gut.
Allerdings offenbarte sich bei einem Blick unter die Abdeckung Schauriges: Zum einen war die Abdeckung nicht so dicht gewesen, wie wir erwartet hatten und zum anderen erwies sich das Schiff doch als weniger wetterfest als es uns die Kollegen versprochen hatten: Unten im Rumpf hatte über Monate das Wasser gestanden und alles war voll Schimmel. Auf den ersten Blick befürchteten wir schon, das Schiff nicht retten zu können, und beschlossen daher, zunächst einmal auf das Fundament zu verzichten, bis wir sicher sein konnten, es auch zu brauchen. Das Schiff blieb vorerst in unserer Einfahrt und mein Mann verbrachte in den nächsten Monaten viel Zeit damit, dass Schiff
a) zu trocknen - wie gut dass wir aus der Bauphase noch einen Heizlüfter und einen Entfeuchter hatten, die wurden nun gemeinsam unter die Regenplane ins Schiff gestellt und sorgten für schön warmes, trockenes Klima, was dem Schimmel schon mal gar nicht gefiel.
b) abzuschleifen, um alle modrigen Holzteile auszuholen
c) und erneut mit Lasur zu behandeln, um die ganze Sache wieder zu schützen.
Außerdem zog er einen neuen Boden ein, da der alte nicht mehr zu retten war, wofür die Bretten schön passgenau zugesägt werden mussten und verbesserte die bereits vorhandenen Ablauflöcher.

So präpariert - und regelmäßig gelüftet und getrocknet - schaffte es das Schiff dann tatsächlich über den Winter ohne weitere Probleme und im Frühjahr ging es dann an den Innenausbau.

Der kleine Prinz ist los

Da meine Große ihr Puzzlebuch vom kleinen Prinzen sehr liebt (für die Original-Variante ist sie mit zwei Jahren ja nun doch noch ein bisschen zu klein) musste dieser wunderschöne Stoff mit dem kleinen Prinzen natürlich hier einziehen. Aber wie üblich: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...
Letztes Wochenende fuhren wir mein Patenkind besuchen. Das war ziemlich kurzfristig im Lauf der Woche erst entschieden worden, aber als liebe Patentante sollte man ja schon was mitbringen - und als nähende Patentante möglichst etwas selbstgenähtes. Nun quillt zwar mein Stoffregal über - aber ich hab nunmal zwei Mädchen, mein Patenkind ist aber ein Junge. Und auch wenn ich nicht besonders auf rosa stehe, irgendwie sind die Stoffe bei mir eben doch eher mädchentauglich. Der einzige Stoff, der mir als geeignet in die Hände fiel, war dann eben der kleine Prinz.Uniblauer Kombistoff war auch in ausreichender Menge vorhanden, sogar in zwei verschiedenen Dicken: Jersey und Sommersweat.
Also an die Arbeit...


Entstanden sind ein JaWePu und zwei Louisa-Hosen. Beim JaWePu bin ich auf die "tolle" Idee gekommen, zwar Vorder- und Rückenteil mit dem blauen Jersey zu füttern, die Ärmel aber direkt aus einer Lage Sommersweat zu machen, was von der Dicke her ja ungefähr hinkommt und sicher gaaaanz viel Arbeit spart - NICHT! Naja, als mir klar wurde, dass die Sache dadurch eher komplizierter würde, war es sowieso zu spät. Der Stoff war längst komplett zugeschnitten und vom Jersey auch nicht mehr genug übrig. Der ist zwar Standartware bei meinem Stamm-Stoffladen, aber ich wollte ja doch an dem Abend noch mal zum Nähen kommen.
Nun, es war zwar ein bisschen mehr Friemelei, aber es hat geklappt - wie oft während des Nähens geflucht wurde, sieht man dem fertigen Teil ja nicht an :D
Bei den Hosen hat eine Kniepatches und eine Gesäßtaschen bekommen, ganz identisch wäre ja langweilig. Die Gesäßtaschen sind ein bisschen zu weit nach außen gerutscht, aber damit kann man wohl leben.

Da ich natürlich das Muster möglichst schön ausnutzen wollte, war der Stoffverbauch doch etwas höher und ich hab schon fleißig gepuzzelt und Schnittmuster-Teile geschoben um zu gucken ob ein JaWePu für die Große auch noch drin wäre. Wäre schon etwas knapp geworden, aber wohl noch machbar, aber da hatte ich Glück und bin in dem anderen örtlichen Stoffladen nochmal über diesen Stoff gestolpert. Jetzt hab ich definitiv genug um für meine beiden Mäuse noch was draus zu nähen.
Bei der gleichen Gelegenheit ist mir dort ganz furchtbar süßes Kleidchen ins Auge gefallen. Das musste ich für mein Mäuschen auch unbedingt nähen. Auf den ersten Blick hatte ich es für eine besonders pfiffige Trotzkopf-Variation gehalten, als ich mir dann zuhause das Handyfoto (dass ich schnell mal zum Idee speichern gemacht hatte) nochmal angeschaut habe, habe ich gemerkt, dass auch schon bei der Passe die Schnittführung anders ist. Nun  hatte ich es aber verpasst, nach dem Schnittmuster zu fragen, und extra dafür noch mal in den Stoffladen fahren wollte ich auch nicht, also hab ich selber gebastelt.

Beim nächsten Besuch hab ich dann doch mal nachgefragt, und es ist wohl eine "Elfentunika" von der Zwergenverpackung. Jetzt schleiche ich doch noch um den Schnitt rum, denn so ganz perfekt sitzt es in Marke Eigenbau halt doch nicht. Vor allem der Halsausschnitt ist mir zu weit geraten. Aber süß finde ich es trotzdem. Wenn's diesen Schnitt auch einzeln gäbe, wäre es gar keine Frage, aber die anderen Sachen aus dem Set reizen mich nicht sooo sehr... Mal gucken, die Schnitte gehen bis größe 86/92, ein bisschen Zeit hab ich also noch, bis die Kleine rauswachsen würde, und für die Große wäre es eh schon zu spät.

Wie man an dem Foto sieht: Das Kleidchen war für die Kleine - die Große hat immer noch nix aus dem Stoff. Aber durch den Nachschub hab ich ja genug Stoff, mal gucken was da noch entsteht. Ein JaWePu vermutlich doch nicht, auch wenn er noch so süß aussieht, weil sie den als "Jacke" niemals drinnen tragen würde, und als echte Jacke für draußen wär's jetzt doch zu kalt. Mal schauen, gibt ja genug schöne Schnittmuster!

Montag, 7. September 2015

Huch, was ist denn das? - Spielschiff Teil 1

In unserem Garten steht ein Spielschiff. Und zwar ein ganz besonderes, denn mein Mann hat da sehr viel selber dran gebaut.

Bis es so aussah wie jetzt wa es ein langer Weg - und so wie ich meinen Mann kenne, werden ihm bestimmt noch ein paar weitere Features einfallen, die er noch anbauen kann. Die Kinder lieben es auf jeden Fall, und die Große erzählt auch immer wieder: "Das hat Papa baut!"


Hier will ich - neben meiner Näherei - auch ab und zu von den Basteleien des Papas berichten, wobei ich das Spielschiff aber auf mehrere Post verteile - hat sich ja auch über zwei Jahre hingezogen...

Als wir vor ziemlich genau zwei Jahren unser Haus bauten, kamen die Kollegen meines Mannes zum Richtfest mit einem echten Schiffstechniker-Geschenk an. Schiffstechniker-Geschenke sind per Tradition "groß, schwer und unnütz", wobei das "unnütz" glücklicherweise dann doch meistens nicht zutrifft.
Groß und schwer war dieses Geschenk dafür aber um so mehr: gut 6 m lang, 1,25 m breit und 350 kg schwer:
Ja, von diesem großen gelben Teil auf dem Trailer reden wir hier!

Was das ist? Wenn die Werft ein neues Schiff baut, wird auch ein Holzmodell vom Rumpf gefertigt, das dann durch ein großes Wasserbecken gezogen wird um den Widerstand und die benötigte Maschinenleistung zu ermitteln. Danach werden diese Modelle nicht mehr gebraucht... Unsere Freunde hatten sich also so ein Modell besorgt und innen so ausgekleidet, dass man es als Sandkasten benutzen konnte.
Sehr cool!
Da unser Grundstück noch eine komplette Schlammwüste war, bot unser Nachbar freundlicherweise an, wir könnten das Schiff zuerst mal bei ihm neben die Garage stellen. Das ging auch sehr einfach, noch war ja ein Kran vor Ort.

Über alles Weitere - speziell die Frage: wie kriegen wir das Ding irgendwann in unseren Garten transportiert - würden wir uns später Gedanken machen. Zunächst einmal wurde es mit Planen einigemaßen wetterdicht eingepackt und durfte dort überwintern.

In der Zwischenzeit kam uns die Idee, dass ein richtiges Spielschiff ja eigentlich noch viel interessanter wäre als ein Sandkasten, zumal der nächste Spielplatz - mit auseichend Sand - nur 100m entfernt ist. Also entschieden wir uns, den Innenausbau noch einmal zu ändern und verschiedene Schiffselemente einzubauen - ein Langzeitprojekt, denn irgendetwas fällt einem immer noch ein.

Bethioua-Variation

Besonders interessant an anderen Näh-Blogs finde ich ja immer die Anregungen, wie man Schnittmuster variieren kann.
Eigentlich ist es ja oft ganz einfach: Man nehme einen gut passenden Schnitt und baue nach Belieben Unterteilungen ein. Gerade für Mädchen kann man dann ein Shirt unten etwas weiter ausstellen, eine Kellerfalte oder Kräuselung einbauen und schon stellt das Töchterlein fest, das sei jetzt ein "Kleidchen".
"Kleidchen" sind bei ihr derzeit so ziemlich alle Oberteile, wenn sie auch nur das kleinste bisschen locker fallen, Länge ist da völlig egal. Als wir uns am Samstag für einen Mittelaltermarkt fertig machten stellte sie auch fest: "Papa hat ein schönes Kleidchen!" Naja, es war eine fränkische Tunika, aber nah genug dran :D.

Jetzt will ich mir demnächst eine Bethioua nähen, und zwar - so der ursprüngliche Plan - die Ärmel mit Muster, den Rest uni. Allerdings machte mir dann die große uni Fläche vorne Sorgen. Von meinem Mann kam dann der Vorschlag vorne noch einen Keil mit dem Musterstoff einzuarbeiten, z.B. aus einer Kellerfalte heraus auftauchend. Nun, eine Kellerfalte wurde es nicht (das hätte niemals geklappt, den Übergang zwischen den Stoffen gradlinig aussehen zu lassen, da wäre garantiert irgendwo ein Knick in der Linie entstanden, da der Stoff ja irgendwann, zum unteren Rand hin, wieder flach liegt), aber die Idee gefiel mir trotzdem. Also wird das Shirt vorne in der unteren Hälfte doppellagig: unten der Musterstoff und drüber - in der Mitte senkrecht unterteilt - der unifarbene.
Zum Testen schnell mal ein entsprechendes Shirt für die Große genäht (schön, dass es den Schnitt für Kinder und Mamas gibt), während ich noch auf den Musterstoff für meins warte:

Hinten ist es der Grundschnitt mit dem schönen Bogen geblieben, der hat ja schon Pfiff genug.

Ein bisschen höher hätte ich die Teilung vielleicht ansetzen können, aber ansonsten bin ich schon recht zufrieden. Mal gucken, ob es bei der Erwachsenenversion auch noch gut aussieht, aber ich bin optimistisch.

Freitag, 4. September 2015

Nähen? Ich doch nicht!

Genau das dachte ich lange Zeit - was vielleicht auch ein bisschen mit meiner alten Nähmaschine, irgendein Billigteil von Aldi, Lidl oder so, zusammenhing. Die hat zwar zwei Lagen Stoff irgendwie aneinander genäht, aber wirklich schön sah es nicht aus. Außerdem riss dauernd irgendwo der Faden. Kurzum, so richtig warm wurde ich mit dem Maschinchen lange Zeit nicht: "Da näh ich doch noch lieber per Hand!"
Genau das habe ich dann auch gemacht, als ich der Meinung war, unsere Große bräuchte ein süßes Mittelalter-Kleidchen.
Also: zum allerersten Mal ein Schnittmuster gekauft (von Burda) und direkt so ziemlich alles daran geändert, weil es nicht passte. Burda fällt aber zumindest bei Kinderschnitten auch echt total weit und groß aus! Immerhin lassen sich von Hand genähte Sachen leichter wieder auftrennen...
Nach ein paar Korrekturen sah das dann aber wirklich ganz niedlich aus, sogar eine Stickerei auf dem Kragen kam dazu.
 
Und dann entdeckte ich im Stoffladen einen Aushang für einen Nähkurs speziell für Kinderkleidung... Ein Warnhinweis auf die Suchtgefahr des Nähens war nicht dabei, also meldete ich mich an, mit dem Gedanken, dann mal EIN Kleidungsstück für's Töchterchen zu nähen. Das erste dort genähte Jäckchen hat sie leider nie getragen, das war damals viel zu weit, und jetzt ist es auch schon zu kurz (und da es gefüttert ist, ist es auch schwierig zu ändern - bzw. ich bin zu faul dazu).



Also "musste" ich ja weitermachen, bis zumindest einmal ein tragbares Kleidungsstück entstehen würde. Der nächste Versuch war ein Kleidchen aus der Sommer-Ottobre 2014, und das passte dann schon ganz gut und wurde gleich nochmal mit passendem Hut genäht.




Mittlerweile hatte ich auch die Angst vor meiner eigenen Nähmaschine so weit überwunden, dass jetzt auch zuhause mal was fertig genäht werden konnte, wobei mir da aber de Unterschied zu den Maschinen im Kurs doch deutlich auffiel.
So langsam entdeckte ich immer mehr schöne Schnittmuster, und spätestens seit ich dann irgendwann über Schnabelinas Seite und noch ein paar andere Freebooks gestolpert bin, war ich endgültig mit dem Nähvirus infiziert.
Meine Mutter, die es trotz vieler Versuche nie geschafft hatte mich zum Stricken zu bringen, freute sich, dass ich jetzt doch ein bisschen handarbeitliches Geschick zeigte, und hatte dann eine ganz tolle - und sehr großzügige - Idee: Zur Geburt vom zweiten Töchterlein bekam ich eine neue Nähmaschine, die außerdem noch ein Stickmodul hat, eine Brother Innovis 955. Einige Monate später kam dann auch noch das Digitalisierungsprogramm Embird dazu und inzwischen rattert eigentlich jeden Abend, wenn die Kinder im Bett sind, die Näh- oder Stickmaschine.
Und Oberteile für die Mädels kaufe ich inzwischen gar nicht mehr...

Zum Beginn

Aha, so funktioniert das also mit der Blog-Erstellung...
Gereizt hat mich die Idee, es mal mit dem Bloggen zu probieren, ja schon länger, und jetzt habe ich endlich mal die Kurve gekriegt.
Und das schöne ist ja: Bloggen kann man auch, wenn das kleine Töchterlein mal wieder auf dem Arm eingeschlafen ist, und man sie eigentlich gar nicht weglegen will :)

Geplant ist, hier hauptsächlich über Basteleien für unsere Familie zu schreiben. In erste Linie sind das Näharbeiten von mir, aber ab und zu auch Spielzeug, dass mein Mann baut (er hat es eher mit Holz und Metall und ich habe vor ca. einem Jahr das Nähen für mich entdeckt).

Zu unserer Familie: wir haben zwei kleine Töchter, derzeit knapp 1 Jahr und gut 2 Jahre alt und wohnen am nördlichsten Rand Deutschlands. Mein Mann ist Ingenieur, ich bin Lehrerin, aber momentan noch mit der Kleinen daheim.